Kapelle 1

Denkmalgerechte Innensanierung und Schaffung von Konferenzräumen in einer Kapelle auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf

Der Friedhof Ohlsdorf in Hamburg wurde 1877 eingeweiht und ist mit 389 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt. Für die Andachtsfeiern bei Bestattungen stehen auf dem Gelände 13 Kapellen zur Verfügung.

 

Die Kapelle 1 befindet sich nordwestlich auf dem Friedhofsgelände und ist ein denkmalgeschützter Bau mit typischer Architektur der sechziger Jahre. Erbaut wurde die Kapelle 1966, die Planung von Ursula Suhr geht auf das Jahr 1961 zurück. 1995 wurde die Kapelle saniert und technisch auf aktuellen Stand gebracht.

 

Im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie Ohlsdorf 2050 wurde die Kapelle für neue Nutzungsmöglichkeiten umgebaut. Die Umbaumaßnahmen beinhalteten größtenteils die Wiederherstellung des Originalzustands mit einigen wenigen Ausnahmen, die sich aus der neuen Nutzung ergeben. In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt entstand ein neues Farb- und Gestaltungskonzept auf Basis eines restauratorischen Befundes für den gesamten Innenraum, welches mit einem fein abgestimmten Lichtkonzept und der sorgfältigen Auswahl passenden Mobiliars abgerundet wurde.

 

Zwei neue Konferenzräume sollen dem Gebäude eine flexible, erweiterte Nutzung ermöglichen.

 

Der Einbau von zwei neuen Glastüren in die ursprüngliche Feierhalle lässt den hier neu entstandenen großen Konferenzraum großzügiger erscheinen und sorgt für eine gute Belichtung. Die beiden neuen Glastüren wurden vor die bestehenden Türen vorgesetzt, die während der Nutzung offengehalten werden.

 

Im ursprünglichen Warteraum der Kapelle entstand ein kleiner Konferenzraum.

 

Um den Originalzustand wieder herzustellen wurden unter anderem die 1995 errichteten Vorsatzschalen zurückgebaut. Eine neue fugenlose Akustikdecke verbessert die vorhandene Raumakustik, verändert jedoch kaum die Optik des Innenraumes. Der Umbau eines bestehenden Fensterelementes zu einer Tür ermöglicht den Austritt in den Innenhof.

 

In beiden Konferenzräumen sowie im Flur wurde der Boden durch einen Natursteinboden (Blaustein) ersetzt um dem Zustand des bauzeitlichen Originals möglichst nah zu kommen.

 

Außen ist das Gebäude gut erhalten, daher war eine Außensanierung nicht Gegenstand der Maßnahme.

Das Projekt ist im Jahrbuch "Architektur in Hamburg 2019/20" veröffentlicht.

Fertigstellung: 05/2018
Bauherr: Hamburger Friedhöfe AöR
Lichtplanung made by light
Christof Fielstette
BGF: 270 m²